VCD lobt modernste Diesel

VW kündigt sofortigen Start der Abwrackprämie an

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. An der Sauberkeit modernster Diesel gibt es aus Sicht des ökologisch orientierten Verkehrsclubs Deutschland (VCD) keinen Zweifel. Diesel-Autos der Schadstoffklasse 6d-TEMP seien durch ihren Katalysator nicht nur im Labor, sondern auch auf der Straße sauber, erklärte der VCD am Donnerstag zur Vorstellung seiner jährlichen Auto-Umweltliste. Diesel-Fahrzeuge hatte der Verein zuletzt unter dem Eindruck des Abgasskandals von seiner Liste genommen.

Der Verband der Automobilindustrie sieht in der neuen Liste einen »Beitrag zur Versachlichung der Dieseldebatte«. Weil moderne Diesel wenig Sprit verbrauchten, trügen sie dazu bei, den Kohlendioxid-Ausstoß zu senken.

Das Problem sei noch nicht gelöst, betonte dagegen der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Gerd Lottsiepen. Diesel der Abgasnorm Euro 6c stießen so viele gesundheitsschädliche Stickoxide aus, dass auch für sie Fahrverbote drohten. Gefahr drohe auch durch Feinst-Rußpartikel: »Der große Skandal ist, dass noch immer solche Dreckschleudern verkauft werden«, sagte Lottsiepen. Für »Schrott« hält er die Pläne von Autoherstellern, alte Diesel mit Hilfe von Neuwagenrabatten aus dem Verkehr zu ziehen und dann zu verschrotten. »Lieber eine echte Entschädigung«, forderte der VCD.

Volkswagen kündigte am Donnerstag an, mit Hilfe von Kaufprämien alte Diesel sofort aus dem Verkehr ziehen. Dies gelte bundesweit bei Verschrottung eines Dieselfahrzeugs der Abgasnormen Euro 1 bis Euro 4 eines beliebigen Herstellers, teilte der Konzern mit. Die Höhe der Prämie sei abhängig vom gewählten Modell, in der Spitze sollen dies laut dpa-Informationen bis zu 10 000 Euro sein.

Der VCD lobte indes die immer bessere Ökobilanz von Elektroautos - denn der Anteil erneuerbarer Energie im Strommix steige. Es seien aber noch zu wenige Modelle im Angebot und die Lieferzeiten von bis zu einem Jahr zu lang. Neue kleine, leichte und kostengünstige Modelle machten aber Hoffnung. Für umweltschädlich hält der Verein wegen der notwendigen großen Batterien jedoch große Limousinen und Sport-Geländewagen mit Elektro- oder Hybrid-Antrieb. Bei seiner Umweltliste richtet sich der VCD nach dem Kohlendioxid-Ausstoß, dem Lärm und Spritverbrauch. dpa/nd

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