Schauriges Dauerschauen

Prix Europa für Doku

  • Lesedauer: 2 Min.

Die WDR-Koproduktion »Im Schatten der Netzwelt - The Cleaners« hat am Freitagabend in Berlin den Prix Europa als beste TV-Dokumentation des Jahres bekommen.

Der Dokumentarfilm deckt eine gigantische Schattenindustrie digitaler Zensur in Manila auf, dem weltweit größten Standort für Content-Moderation. Dort löschen Zehntausende Menschen in Zehn-Stunden-Schichten im Auftrag der großen Silicon-Valley-Konzerne belastende, anstößige und strafrechtlich relevante Fotos und Videos von Facebook, YouTube, Twitter & Co. Komplexe Entscheidungen über Zensur oder Sichtbarkeit von Inhalten werden an die Content-Moderatoren abgegeben. Die Kriterien und Vorgaben, nach denen sie arbeiten, sind eines der am besten geschützten Geheimnisse des Silicon Valley.

Die Filmemacher Moritz Riesewieck und Hans Block enthüllen in ihrem Debütfilm die Schattenseiten der sozialen Medien und der mächtigen Konzerne, die dahinterstehen. Er erzählt wie Fake News und Hass durch die sozialen Netzwerke verbreitet und verstärkt werden und wie Löschvorgänge zur Online-Zensur führen können. »Im Schatten der Netzwelt - The Cleaners« ist eine Koproduktion der gebrueder beetz filmproduktion mit dem WDR (Federführung), NDR und rbb in Zusammenarbeit mit ARTE und zahlreichen anderen internationalen Partnern. Er feierte seine Weltpremiere beim Sundance Film Festival und wurde unter anderem beim Filmfestival in Moskau als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.

Mit dem Prix Europa werden seit 1987 die besten Medienproduktionen des Kontinents geehrt. nd

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