Nettohöchstmiete von fünf Euro pro Quadratmeter

Wiener Landtag beschließe: Zwei Drittel der Fläche bei Neubauprojekten bleibt künftig dem geförderten Wohnungen vorbehalten

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Wien. Im Kampf um bezahlbare Mieten fördert das stark wachsende Wien den sozialen Wohnungsbau mit einem drastischen Schritt. Bei künftigen Bauprojekten darf nur noch ein Drittel der Wohnnutzfläche frei finanziert werden, zwei Drittel der Fläche bleiben geförderten Wohnungen vorbehalten. Die am Donnerstag vom Wiener Landtag beschlossene Regelung sieht auch eine Nettohöchstmiete von fünf Euro pro Quadratmeter bei den geförderten Wohnungen vor.

»Wir setzen damit ein kraftvolles wohnpolitisches Signal, bekämpfen die Hauptursache der Kostenexplosion beim Wohnen, nämlich die Spekulation mit Grund und Boden, und schaffen dadurch mehr leistbaren Wohnraum«, sagte die Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal. Die Maßnahme in der österreichischen Hauptstadt stieß aber auch auf Kritik.

Damit werde die Fortführung der bisher regen Bautätigkeit in Wien zunichte gemacht, kritisierte der Lobbyverband der österreichischen Haus- und Grundbesitzerbund. Viele Projekte würden sich nun nicht mehr rechnen, behauptete die Wirtschaftskammer. Aktuell seien von der Neuregelung etwa 10.000 bis 15.000 geplante Wohnungen betroffen, die keine Baugenehmigung haben, aber in Vorbereitung seien. Bisher war bei Neubauprojekten jeweils die Hälfte der Fläche als sozialer Wohnungsbau auszuweisen.

Das rot-grün regierte Wien wächst pro Jahr um etwa 30.000 Bürger und dürfte in wenigen Jahren wieder rund zwei Millionen Einwohner haben. Die Stadt hat eine lange Tradition im sozialen Wohnungsbau. Schon jetzt leben rund 500.000 Menschen in geförderten Wohnungen. dpa/nd

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