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Straßburg und das griechische Elend
Roland Etzel zu den Vorwürfen des Europarats gegenüber Athen
Um der eigenen Glaubwürdigkeit willen sollte man in seiner Anklage präzise sein: Prügelattacken des Personals sind nicht zu entschuldigen, aber Folter ist durchaus etwas anderes. Den Unterschied kann man zum Beispiel im US-Folterlager Guantánamo wahrnehmen.
Doch noch etwas ganz anderes rügen die Damen und Herren in Straßburg: die äußerst mangelhaften hygienischen und sonstigen Bedingungen in Griechenlands Elendscamps für Migranten. Und das bereits zum zweiten Mal seit 2016. Das ist in der Tat schlimm. Vor allem für die Reputation der 47 Staaten im Europarat. Alle kennen Griechenlands Misere. Da hätten doch besonders die Reichen unter ihnen, wenn sie das Flüchtlingselend tatsächlich so dauert, Athen längst unter die Arme greifen können. Taten sie offenbar nicht. Deshalb stellt sich die Frage, wer die Erbärmlicheren sind: die in Athen oder die in Straßburg.
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