Die Zukunft liegt in unseren Händen

»Fridays For Future« ist der Anfang einer Zeit, in der unsere Gesellschaft in ihrer Breite begriffen hat, welche Bedrohung der Klimawandel für sie und ihren Wohlstand darstellt, meint Ramona Pop

  • Ramona Pop
  • Lesedauer: 3 Min.

»Unsere Zukunft liegt in euren Händen.« So drückt Greta Thunberg eine einfache Wahrheit aus: Wenn die Politik weiter nicht ernst macht mit dem Klimaschutz, werden die Kinder und Jugendlichen von heute und morgen die Folgen tragen.

Jeden Freitag demonstrieren bei der »Fridays For Future«-Bewegung, die Greta angestoßen hat, Zehntausende Schülerinnen und Schüler. Sie demonstrieren für konsequenten Klimaschutz; und gegen eine Politik, die davor viel zu häufig zurückschreckt.

Viele Politiker scheinen im Angesicht der Demonstrationen noch immer etwas verdattert: Woher kommen diese jungen Menschen, die sich für ihre Zukunft und ihre Überzeugungen einsetzen und dabei, horribile dictu (lateinisch für: schrecklich zu sagen), oftmals eloquenter auftreten als so mancher Bundesminister?

Dabei ist »Fridays For Future« nur der Anfang: Der Anfang einer Zeit, in der unsere Gesellschaft in ihrer Breite begriffen hat, welche Bedrohung der Klimawandel für sie und ihren Wohlstand darstellt. Einer Zeit, in der wir nicht diskutieren, ob es den Klimawandel gibt, sondern wie wir ihn am schnellsten und am nachhaltigsten eindämmen können. Und einer Zeit, in der der Schutz vor dem Klimawandel eine zentrale Aufgabe unseres Gemeinwesens geworden ist.

Wenn schon die schwarz-rote Bundesregierung dieser Aufgabe nicht nachkommt, sind die Länder umso mehr in der Pflicht. Auch das ist funktionierender Föderalismus: Ganz wie in den USA, wo Bundesstaaten von Kalifornien bis New York in die Bresche springen, die der Klimaleugner Trump gerissen hat.

Während die große Koalition sich in Trippelschrittchen Richtung Kohleausstieg schiebt, hat Berlin den Kohleausstieg 2030 beschlossen. Aus der Braunkohle sind wir schon 2017 ausgestiegen.

Mit aller Entschlossenheit fördern wir stattdessen die erneuerbaren Energien. Besonders großes Potenzial hat in einer Großstadt wie Berlin die Solarenergie. Schon im Jahr 2017 wurden in Berlin, bezogen auf die Fläche, mehr Solarzellen installiert als in allen anderen Bundesländern; 12,4 Kilowatt Spitzenleistung pro Quadratkilometer. Damit der Ausbau möglichst rasant fortschreiten kann, arbeiten wir im Rahmen des Masterplans SolarCity an weiteren konkreten Maßnahmen. Unsere Initiative im Bundesrat war erfolgreich: Die Bundesregierung muss unnötige bürokratische Hürden auf dem Weg zur Energiewende endlich abbauen; zum Beispiel, indem Mieterstrommodelle vereinfacht werden, bei denen Mieter Strom direkt aus ihrer Nähe beziehen.

Klar ist aber auch: Wenn wir eine klimaneutrale Energieversorgung wollen, reicht das noch nicht. Wir müssen alle Potenziale auf Berlins Dächern und Fassaden nutzen. Und als öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangehen.

Deswegen fordern wir Grüne eine Photovoltaik-Anlage auf jedem Neubau und auf jedem neuen Berliner Schuldach. In den Schulen legen wir als Gesellschaft den Grundstein für unsere Zukunft. Auf den Dächern dieser Schulen sollen Solarzellen unseren Anspruch verdeutlichen: dass wir unseren Kindern nicht nur eine gute Bildung, sondern auch eine gute Zukunft zuteil werden lassen.

Wir stehen in der Energiewende noch ganz am Anfang. In Berlin tun wir, was wir können. Aber ohne den Bund wird es nicht gehen.

Die Lösungen liegen längst auf dem Tisch: erneuerbare Energien ausbauen, Kohlekraftwerke endlich abschalten, CO2-Emissionen einen Preis geben.

Über diese wichtigen Fragen wird in Deutschland noch immer gestritten. Wir Grüne stehen für konsequenten Klimaschutz; andere für Zaudern und Abwarten.

Wenn die junge Generation sich weiter so entschlossen für die Zukunft unseres Planeten einsetzt, mache ich mir wenig Sorgen. Denn die Zeit der enkeltauglichen Klimapolitik hat gerade erst begonnen.

»Unsere Zukunft liegt in euren Händen«, hat Greta Thunberg gesagt. Aber schon jetzt hat sie, haben alle Schülerinnen und Schüler gezeigt: auch sie haben die Zukunft in ihren Händen. Und sie machen etwas daraus. Lassen wir sie dabei nicht allein. Solar Future for Berlin!

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal