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Stadt-Ferkel muss nicht sein
Marion Bergermann hat genug vom Müll in der Großstadt
Es knirscht unter dem Fahrradreifen. Mist, wieder nicht die Scherben der Bierflasche gesehen, die Partymenschen in der Nacht davor auf die Straße knallen ließen. Einfach mal an nichts denken, außer an die bevorstehende Clubnacht, sowieso schon gestresst, weil das Kind im Kinderwagen lärmt, zu spät dran zur Arbeit. Es gibt so viele Gründe, durch die Stadt zu ferkeln und seinen Abfall achtlos auf den Boden fallen zu lassen. Wobei die meisten nicht einmal Gründe suchen. Das passiert ja so nebenher.
Abfall ist Nebensache, lästiges Überbleibsel nach einem gerade gekauften Genuss. Da kann man jetzt nicht auch noch dran denken. Außerdem: Das bisschen Dreck, die Hauswände sowieso voller Graffiti, das Runtergerockte, macht das nicht den Charme Berlins aus? Nein. Das Freie und Alternative, was viele in dieser Stadt suchen und finden, misst sich nicht in Kippenstummeln, Plastikverpackungen, Hundekacke auf den Straßen.
Nur weil die Angestellten der Stadtreinigung ganz okay verdienen, sollte es einem schwerlich egal sein, dass andere hinter einem herräumen. Natürlich ist es super, wenn die Stadt mehr Geld ausgeben will, um für Sauberkeit zu sorgen. Aber die gibt sich ohnehin schon Mühe. Also mal kurz zusammengerissen, und ab zu einem der 24.000 orangefarbenen Mülleimer Berlins.
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