FARC-Flügel greift zu den Waffen

Martin Ling über das hoch gefährdete kolumbianische Friedensabkommen

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 1 Min.

Das Friedensabkommen zwischen der FARC-Guerilla und Kolumbiens Regierung ist praktisch tot. Ein militanter Flügel um Ex-Guerilla-Kommandant Iván Márquez hat die Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes angekündigt. Er hat dafür gewichtige Argumente, angefangen von den mehr als 500 in den vergangenen zwei Jahren ermordeten Anführern sozialer Bewegungen, wozu sich noch 150 ermordete Ex-Guerilleros gesellen.

Das Friedensabkommen, das Ende 2016 im Parlament gebilligt wurde, hatte den Geburtsfehler, nicht von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen worden zu sein, ein Referendum bei geringer Beteiligung votierte vor der Parlamentsabstimmung sogar mit einen knappen »Nein«. Dennoch hätte das Friedensabkommen zu einem Ausgangspunkt eines Friedensprozesses werden können, wenn die Regierung sich ernsthaft um eine Umsetzung bemüht hätte. Das hat sie nach dem Wechsel im Präsidentenamt von »Abkommensstifter« Juan Manuel Santos zum rechtskonservativen Iván Duque nicht mal mehr im Ansatz. Stattdessen wurden die Friedensvereinbarungen durch Ausführungsgesetze ausgehebelt und die Sonderjustiz für den Frieden (JEP) torpediert.

Wenn die internationale Gemeinschaft Duque nicht zur Besinnung bringt, ist die Rückkehr zum bewaffneten internen Konflikt vorgezeichnet.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal