Werbung

Bremsklotz des Wandels

Der ehemalige sächsische Ministerpräsident, Stanislaw Tillich (CDU), wird Aufsichtsratschef von Mibrag

Ein »Kohle-Fan« soll Stanislaw Tillich sein. Das warfen ihm Umweltverbände vor, als er von Juni 2018 bis Januar 2019 der Kohlekommission der Bundesregierung vorsaß, die Ratschläge für einen Ausstieg aus der Kohleverstromung vorlegen sollte. Der Christdemokrat sei ein »Verhinderer« der erneuerbaren Energien, hieß es von seinen Kritikern.

Jetzt ist Tillich, der von 2008 bis 2017 sächsischer Ministerpräsident war, zum mitteldeutschen Kohleförderer Mibrag gegangen und hat den Posten des Aufsichtsratschefs übernommen. Auf das Unternehmen kommen große Herausforderungen zu, schließlich plant die Bundesregierung in nicht einmal zwei Dekaden den kompletten Kohleausstieg. Mibrag wird sich neu erfinden müssen, und Tillich, der »Kohle-Fan«, wird diesem Unternehmenswandel als Chef des Kontrollgremiums beiwohnen.

Spaß und Verantwortung

Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann

»Wichtig ist einerseits die Fortführung des Kerngeschäfts für die nächsten Jahre und andererseits die Suche und Ausrichtung auf neue Geschäftsfelder im Sinne einer kontinuierlichen Energieversorgung und Beschäftigung«, erklärte der 60-Jährige bei der Vorstellung seiner neuen Aufgabe - knapp ein Jahr, nachdem er sein Mandat als Landtagsabgeordneter niederlegte. Auf mutige Schritte in die Zukunft weisen diese Worte nicht hin, sondern sie klingen eher nach einer zaghaften Neuausrichtung.

Bei den rund 2700 Mitarbeitern des Bergbauunternehmens mit Sitz in Zeitz (Sachsen-Anhalt), die von dem Umbruch unmittelbar betroffen sein werden, dürften diese bedächtigen Worte ankommen. Darüber hinaus hängen in der Region Halle-Leipzig weitere 7000 Arbeitsplätze indirekt mit dem Braunkohlebergbau zusammen.

Sie alle werden besonders auf die Pläne des Strukturstärkungsgesetzes schauen, das die Bundesregierung kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg verabschiedete. Bis zu 40 Milliarden Euro will der Bund investieren, um die Zeit nach der Kohle einzuläuten.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -