Nachfolgerin
Personalie
Das Jüdische Museum Berlin hat eine neue Direktorin: Hetty Berg, die langjährige Chefkuratorin des Jüdischen Kulturviertels in Amsterdam. Der Stiftungsrat des Museums berief die Museumsmanagerin am Dienstagabend in Berlin einstimmig zur Leiterin, sie soll die Direktion am 1. April 2020 übernehmen. Der Zentralrat der Juden in Deutschland begrüßte die Entscheidung.
Berg wurde 1961 in Den Haag geboren, studierte Theaterwissenschaften in Amsterdam und Management in Utrecht. Von 1989 an war sie als Kuratorin und Kulturhistorikerin am Jüdischen Historischen Museum in Amsterdam tätig und seit 2002 arbeitete sie im Jüdischen Kulturviertel Amsterdams, zu dem das Jüdische Historische Museum, die Portugiesische Synagoge, das Nationale Holocaust-Museum und die Gedenkstätte Hollandsche Schouwburg gehören.
In Berlin ist Berg die Nachfolgerin von Peter Schäfer, der im Juni nach Kritik an Äußerungen seiner Pressestelle von seinem Amt zurückgetreten war. Der Beitrag auf dem offiziellen Twitterkanal des Museums verwies auf einen Online-Artikel, der die Kritik an dem Beschluss des Bundestags, die Israel-Boykott-Bewegung »Boycott, Divestment, Sanctions« (BDS) als antisemitisch zu verurteilen, verhandelte. In dem Tweet der Pressestelle wurde ein Satz aus dem Artikel zitiert, ohne diesen in Anführungszeichen zu setzen. Kritiker fassten den Beitrag deshalb als Verstoß gegen das Neutralitätsgebot des von der öffentlichen Hand finanzierten Museums auf.
Der ehemalige Direktor stand allerdings bereits seit März in der Kritik, da er den iranischen Kulturattaché im Jüdischen Museum empfing. Auch die Sonderausstellung »Welcome to Jerusalem« im vergangenen Jahr wurde als einseitig kritisiert.
Die neue Museumsdirektorin Hetty Berg habe, wie Peter Raue, Mitglied im Stiftungsrat des Jüdischen Museums, gegenüber »Deutschlandfunk Kultur« sagte, eine ganz klar ablehnende Haltung bezüglich der BDS-Bewegung. Nach Werner Michael Blumenthal und Peter Schäfer ist Berg die erste Frau in dem Amt.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.