Streicht die Paragrafen

Claudia Krieg fordert, Frauen selbst bestimmen zu lassen

  • Claudia Krieg
  • Lesedauer: 2 Min.

Man weiß vor Schamgefühl gar nicht mehr, wo man noch hinschauen soll: Immer wieder argumentieren Richter*innen, dass es sich bei dem Paragraf 219a um ein »unklares Gesetz« handele. Ja, warum sprechen sie denn dann die angeklagten Ärztinnen schuldig und nicht frei?

Warum schützen weder Justiz noch Politik Mediziner*innen vor sogenannten Lebensschützern - meint rechten Fundamentalisten - die sie mit ihren Klagen vor Gerichte zerren, vor denen sie dann rechtfertigen müssen, dass sie ihre Arbeit ihrem beruflichem Ethos angemessen und im Sinne vieler Frauen ausüben, die von ihnen Hilfe und Unterstützung erwarten?

Frauenärztin zieht vor Bundesverfassungsgericht
Medizinerin will Verurteilungen wegen unerlaubter Werbung für Schwangerschaftsabbrüche nicht hinnehmen

Auch zwei Jahre nach dem ersten Urteil gegen die Ärztin Kristina Hänel, die vor Gericht landete, weil ein Abtreibungsgegner sie angezeigt hatte, konnte sich die große Koalition im Bund nicht durchringen, die Paragrafen 219 und 218 zu streichen. Denn eins ist klar: die Debatte um Paragrafen 219 ist eigentlich eine um Paragrafen 218: Frauen entscheiden selbst über ihren Körper, ihr Leben - und ihre Abtreibung.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal