Sachsens Justizministerin distanziert sich von Punk-Liedtexten

Wegen »gewaltverherrlichenden Liedtext« ist Katja Meier von den Grünen in der Kritik

  • Lesedauer: 2 Min.

Dresden. Sachsens Justizministerin Katja Meier (Grüne) hat sich nach Kritik an einem gewaltverherrlichenden Liedtext ihrer ehemaligen Punkband gerechtfertigt. »Ich habe immer gesagt, nicht alle Texte, zu denen ich mit 16 Jahren Bass gespielt habe, teile ich über 20 Jahre später inhaltlich«, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag in Dresden. »Ich verurteile jegliche Form von Gewalt. Gewalt ist durch nichts zu rechtfertigen und ihr muss mit den Mitteln des Rechtsstaats begegnet werden. Dies gilt auch für die Gewalttaten in der Silvesternacht in Connewitz«, machte Meier deutlich.

Lesen Sie auch das Portrait »Die an den Rädern dreht«. Die Ex-Punkerin Katja Meier führt die Grünen in Sachsen.

So heißt es in einem Lied der Punkband Harlekins, in der Meier in den 1990er Jahren Bass spielte: »Advent, Advent - ein Bulle brennt, erst eins, dann zwei, dann drei.« Die AfD hatte Meier am Donnerstag mit Blick auf den Angriff mutmaßlich linker Täter auf einen Polizisten in Leipzig während der Silvesternacht für ihre Punk-Vergangenheit kritisiert und der Ministerin vorgeworfen, früher Gewalt befürwortet zu haben.

Die Justizministerin, die kurz vor Weihnachten das Amt antrat, hatte während des Wahlkampfes kein Geheimnis daraus gemacht, in einer Zwickauer Punkband Bass gespielt zu haben. Die Texte hat sie nach eigenen Angaben allerdings weder geschrieben noch gesungen. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal