Werbung

Renate Künast mit Teilerfolg bei Herausgabe von Nutzerdaten

Landgericht Berlin revidiert ursprüngliches Urteil vom 9. September 2019 / Grünen-Politikerin legte erstmals Ausgangspost vor

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. In der juristischen Auseinandersetzung um üble Beleidigungen hat die Grünen-Politikerin Renate Künast jetzt vor Gericht einen Teilsieg errungen. Ihre Beschwerde wegen des Antrags gegen eine Social Media Plattform auf Herausgabe von Nutzerdaten war vor dem Landgericht Berlin nun doch teilweise erfolgreich, wie das Gericht am Dienstag mitteilte. Das betrifft insgesamt 6 von 22 geprüften Kommentaren.

Damit revidierte die 27. Zivilkammer des Landgerichts Berlin ihren ursprünglichen Beschluss vom 9. September 2019. Das ursprüngliche Urteil hatte für heftige Reaktionen gesorgt, weil Künast demnach auch Beschimpfungen wie »Drecks Fotze«, »Schlampe«, »Sondermüll« und »Drecksau« hätte hinnehmen müssen.

Landgericht erklärt Hetze gegen Grünen-Politikerin für legal
Warum ein Urteil aus Berlin zu Hatespeech im Fall Renate Künast schockiert

Wie das Berliner Landgericht mitteilte, hatte die Politikerin im Beschwerdeverfahren erstmals den Ausgangspost vollständig vorgelegt. Im Zuge dessen habe die Kammer ihr in sechs Fällen Recht gegeben. Demnach war für die Verfasser der Hasskommentare erkennbar, dass ein teilweises Falschzitat zugrunde lag.

Vor diesem Hintergrund hätten die Kommentare von sechs Nutzern einen rechtswidrigen Inhalt im Sinne einer Beleidigung gemäß Paragraf 185 Strafgesetzbuch. Die Aussagen seien nicht durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Vielmehr gehe es um einen gezielten »Angriff auf die Ehre der Antragstellerin«. Die Social Media Plattform, in diesem Falle Facebook, dürfe daher in diesen sechs Fällen die Nutzerdaten herausgeben. Auf die übrigen 16 Kommentare treffe dies indes nicht zu. epd/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal