Werbung

Es gibt Besseres als Fußball

Ex-Nationalspieler Robert Huth genießt den Rücktritt

  • Lesedauer: 2 Min.

London. Für den ehemaligen Nationalspieler Robert Huth hat der Stellenwert des Fußballs rapide abgenommen. Er merke erst jetzt, wie unwichtig der Fußball eigentlich sei, sagte der 35-Jährige dem »Tagesspiegel«. »Ich gucke kaum noch Fußball«, sagte Huth, der im Januar 2019 seine Karriere für beendet erklärt hatte, aber bereits ein halbes Jahr vorher schon ohne Verein gewesen war.

Huth, der in England »Sporting Directorship« studiert, ging es während seiner aktiven Zeit irgendwann »auf den Sack, nur noch auf den Job als Fußballer reduziert zu werden«. Er hatte am Ende der Karriere »einfach die Schnauze voll« vom Fußball. Huth war mit 16 Jahren 2002 von Union Berlin zum FC Chelsea gewechselt und gewann 2016 mit Außenseiter Leicester City die Meisterschaft in der Premier League.

Trotz einer gelungenen Karriere würde Huth heute diesen Schritt nicht mehr so vollziehen. »Nicht ohne Ausbildung, nicht ohne Hilfe«, sagte der ehemalige Verteidiger, der in England den Spitznamen »The Berlin Wall« bekommen hatte. Von all den Jugendspielern in den großen Akademien könne nämlich letztendlich ein Prozent vom Profifußball leben. »Das erzählt dir natürlich niemand«, sagte Huth.

Dass er selbst zum 19. Mal als Nationalspieler auflief, verdankt Huth Jürgen Klinsmann. Der heutige Trainer von Hertha BSC beorderte in seinem ersten Spiel als Bundestrainer den damals in Deutschland fast unbekannten Huth in die DFB-Auswahl.

Huth sagt, er könnte sich vorstellen, im Rahmen eines Studiums »für eine Art Praktikum« nach Berlin zum 1. FC Union oder zu Hertha BSC zu kommen. Als TV-Experte - wie viele seiner ehemalige Kollegen - sieht sich Huth nicht. »Lieber nicht. Ich habe das zweimal gemacht. So viel Spaß macht das wirklich nicht. Es gibt bessere Dinge im Leben.« dpa

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.