Keine Bühne, aber volles Programm

Das »Fest der Linken« findet in diesem Jahr in Ihrem Wohnzimmer statt

In diesem Jahr heißt es dank Corona: Bildschirm statt Rosa-Luxemburg-Platz.
In diesem Jahr heißt es dank Corona: Bildschirm statt Rosa-Luxemburg-Platz.

Kneipen und Restaurants mussten schließen, alle öffentlichen Veranstaltungen wurden untersagt. Für viele Veränderungen sorgte in diesem Jahr die Corona-Pandemie. Und auch wir waren gezwungen, im Kreise der Vorbereitenden zu überlegen, ob wir das Fest der Linken am 19. und 20. Juni aufgrund der Einschränkungen ausfallen lassen. Doch das wäre schade gewesen - und so findet es in diesem Jahr einfach digital statt.

Infos Fest der Linken
Termin: 19. und 20. Juni, 15 bis 22 Uhr

Ort: Im coronasicheren Neuland, dem Wohnzimmer der nd-Leserinnen und -Leser. Das Fest der Linken findet online statt.

Programm

Alle Informationen rund um das Fest der Linken sowie zum Programm und Ablauf finden Sie unter: www.fest-der-linken.de

Trotz nach draußen lockender Sonne lohnt sich das diesjährige digitale Programm. Alleine schon, weil es anders ist. Sie, liebe Leserinnen und Leser, können Neues erproben oder sich einfach an den Diskussionsveranstaltungen und Konzerten erfreuen. Sie können mit der Familie oder wenigen Freunden - und dem gebotenen Sicherheitsabstand eines kleinen Elches, wie man es in Schweden ausdrücken würde - einen geselligen Abend im heimischen Garten oder Wohnzimmer entstehen lassen. Es ist zwar nicht der Rosa-Luxemburg-Platz mit Bühnen, Ständen, dem wuseligen Durcheinander vieler Menschen, doch es ist einfach mal etwas anderes.

An zwei Nachmittagen bieten wir Ihnen online ein spannendes Veranstaltungsprogramm zu unterschiedlichen Themen und mit unterschiedlichen Formaten. Das Programm startet Freitag und Samstag jeweils zwischen 15 und 16 Uhr und endet zwischen 21 und 22 Uhr. Noch ist das genaue Programm in der Entstehung, da nicht alle ursprünglich geplanten Veranstaltungen online umsetzbar sind. Doch so viel können wir schon verraten: Der Linke-Chef Bernd Riexinger kocht mit der Komikerin Idil Baydar. Gregor Gysi talkt mit Sebastian Krumbiegel, dem Sänger der Prinzen. Ronald Friedmann führt digital durch das Karl-Liebknecht-Haus. Andrej Hermlin lockert das Programm mit Swing auf.

Für Supernova diskutiert Fikri Anıl Altıntaş mit Interessierten über das Thema Männlichkeit und darüber, was es bedeutet, heute ein Mann zu sein. Altıntaş ist 27 Jahre alt und freier Autor sowie Projektmanager. Er schreibt über (toxische) Männlichkeitsbilder, Orientalismus und postmigrantische Themen. Sie sind eingeladen, am Freitagabend mitzudiskutieren.

Uwe Sattler aus der nd-Chefredaktion diskutiert unter anderem mit den Linke-Europaabgeordneten Martina Michels und Helmut Scholz über Ziele und Wege in der Europapolitik. Denn jenseits geschlossener Restaurants und untersagter Veranstaltungen hat die Coronakrise den Zustand und die Probleme der Europäischen Union sichtbar gemacht. Dabei wurde abermals deutlich: Im Ernstfall steht europäische Solidarität hinter nationalem Egoismus zurück. Wird sich dies unter der am 1. Juli beginnenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft ändern? Ein Blick auf die bisherige Europapolitik der Bundesregierung lässt daran zweifeln.

Gezeigt wird außerdem der aktuelle Film von Ken Loach. Der Filmemacher, der in seinen Werken der britischen Gesellschaft den Spiegel vorhält, reflektiert in seinem Sozialdrama »Sorry We Missed You« (Wir haben Sie leider nicht angetroffen) die prekären Arbeitsverhältnisse unserer Zeit und ihre Auswirkungen auf das Familienleben in Großbritannien: Der mit seiner Familie in Newcastle lebende Gelegenheitsarbeiter Ricky sieht seine Chance, indem er sich als Paketbote selbstständig macht. Doch 14-Stunden-Tage und Sechs-Tage-Woche torpedieren seinen Traum von Unabhängigkeit. Der Preis für Rickys Selbstständigkeit ist höher als gedacht. Und so muss die Familie enger zusammenrücken und um ihren Zusammenhalt kämpfen.

Zum Abschluss am Samstagabend gibt die in Wien lebende Künstlerin Ebow ein Konzert. Erst im Frühjahr hat sie unter diesem Namen ihr drittes Album veröffentlicht. Die gebürtige Münchnerin rappt in ihrem neuen Album »K4F« (Kanak for Life) durch die Vorurteile einer deutschen Mehrheitsgesellschaft. Es geht um Hass, aber auch die Romantisierung migrantischer Lebensläufe und um Akzeptanz und Respekt. Doch bevor Ebow zum Konzert bittet, tritt der Berliner Comiczeichner, Musiker und Entertainer Fil vor die Kamera und lädt zum humorigen Programm.

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