Landkreis in Spanien mit 70.000 Bewohnern wird wegen Corona abgeriegelt

Infektionsfälle in Segrià waren innerhalb weniger Tag stark gestiegen

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Barcelona. Nach der katalanischen Region Segrià wird im einstigen Corona-Hotspot Spanien wieder ein größeres Gebiet wegen steigender Infektionszahlen unter Quarantäne gestellt. Der Landkreis A Mariña in der galicischen Provinz Lugo im Nordwesten des Landes soll zwischen Montag und Freitag fünf Tage lang abgeriegelt werden, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, wie die Regionalregierung von Galicien am Sonntag mitteilte. Betroffen sind etwas mehr als 70.000 Menschen. Am Sonntag gab es in A Mariña nach amtlichen Angaben insgesamt 106 Infizierte.

Regionalpräsident Alberto Núñez Feijóo erklärte, der neue Ausbruch habe sich in »zwei oder drei Kneipen« ereignet. In A Mariña werden nun unter anderem die Öffnungszeiten der Gasthäuser gekürzt, größere Menschenansammlungen sind bis Freitag wieder strikt untersagt.

Segrià - mit der Großstadt Lleida - war die erste Region, die nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen in Spanien wieder abgeriegelt worden war. Insgesamt sind dort seit Samstag, zwölf Uhr, 200.000 Menschen betroffen. Bis auf weiteres darf niemand einreisen oder die Region verlassen, außer um zur Arbeit zu gelangen. Die Polizei errichtete Kontrollposten an den Zufahrtsstraßen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Versammlungen zu meiden und familiäre Feiern stark zu begrenzen oder zu verschieben.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörden waren die Infektionsfälle in Segrià innerhalb weniger Tage um mehr als 300 auf gut 4000 geklettert. Die meisten Infektionen stünden mit Agrarbetrieben, Seniorenheimen und einem Wohnviertel in Zusammenhang, berichteten Medien.

Spanien ist mit gut 28.300 Corona-Toten und 250.000 Infizierten eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder. Landesweit sind die Zahlen aber seit Mitte Mai stark gesunken. Der seit dem 14. März bestehende Corona-Notstand endete am 21. Juni. Seither dürfen sich die 47 Millionen Spanier wieder frei in ihrem Land bewegen. Urlauber dürfen inzwischen auch wieder einreisen. dpa/nd

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