Zäh, zäher, Wohnungsbau

Nicolas Šustr über jährlich gerissene Neubauziele

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 1 Min.

Planuntererfüllung, jährlich muss Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) ihren Senatskollegen die gleiche Meldung machen. Von 2017 bis Ende 2020 werden nach aktuellem Stand die sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften 14357 Wohnungen fertiggestellt haben. 2018 wurde laut dem damals aktuellen Bericht noch die Errichtung von 19 433 Wohnung bis Ende dieses Jahres vorgesehen, ein Drittel mehr als nun in Aussicht gestellt. Da überrascht es nicht, dass in der Senatsvorlage für diesen Dienstag darum gebeten wird, »zuzustimmen, dass dieser Berichtsauftrag künftig im Rahmen des jährlichen Evaluationsberichtes zur Kooperationsvereinbarung ›Leistbare Mieten, Wohnungsbau und soziale Wohnraumversorgung‹ mit erledigt werden kann«.

Ein Teil des Problems sind fehlende Baukapazitäten. Ein großer anderer Teil ist die kaputte Verwaltung. Viele der Verzögerungen liegen in der mangelnden Kapazität dort begründet. Bis heute sind in den Bezirken Hunderte Stellen allein in diesem Bereich nicht besetzt.

Corona zeigt wieder überdeutlich, wie dysfunktional die Berliner Verwaltung aufgestellt ist. Es ist einerseits die vorsintflutliche technische Ausstattung. Andererseits sind Stellenbesetzungsverfahren oft noch derart langwierig und bürokratisch, dass schon so mancher Bewerber Reißaus genommen hat, bevor eine Entscheidung gefallen ist. Das schlägt beim Wohnungsbau wie der Verkehrswende durch.

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