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Verscherbeln war gestern
Meine Sicht: Martin Kröger begrüßt die Gründung des neuen Bodenankaufsfonds
Wer die Stadt sozial und gerecht entwickeln will, braucht Grundstücke, um dort die Projekte der öffentlichen Daseinsvorsorge zu fördern. Diese Erkenntnis ist banal, dennoch hat es viele Jahre gedauert, bis diesbezüglich in Berlin ein Umdenken im Senat stattfand. Bis 2013 wurden noch Grundstücke in Berlin verscherbelt, zu Hochzeiten jährlich in deutlich dreistelliger Millionen-Euro-Höhe. Die Kehrtwende in der Liegenschaftspolitik, weg vom Verkauf zu Höchstpreisen, hin zur Entwicklung der vorhandenen Flächenreserven liegt zwar schon etwas zurück, aber mit der Gründung der Berliner Bodenfonds GmbH, beschreitet Rot-Rot-Grün neue Wege.
Endlich gibt es wieder einen festen Akteur, der Grundstücke langfristig für die Stadt sichern soll. Nicht, wie Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) einmal sagte, um ein neues »Schatzkästchen« anzulegen, das nicht genutzt wird, sondern um Stadtentwicklung im wahrsten Sinne des Wortes zu betreiben.
Einfach wird die Aufgabe, neue Flächen zu erwerben, indes nicht werden. Die Bodenpreise waren in den vergangenen Jahren extremer Spekulation ausgesetzt, teilweise stiegen sie so massiv, dass sich ein Bauprojekt angesichts der Mondpreise gar nicht mehr lohnt. Es wird deshalb zentral sein, ob Berlin Gesprächspartner wie die Deutsche Bahn und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben dazu bewegt, ihre Grundstücke in der Hauptstadt zu verkaufen - ohne dabei, wie bisher üblich, auf den Höchstpreis zu pochen.
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