Werbung

Verzweifeltes Manöver

Jana Frielinghaus über die Umweltstiftung, die eine Gasleitung fördert

Der Beschluss des Schweriner Landtags, eine Klimaschutzstiftung zu gründen, deren Hauptaufgabe die Unterstützung der Fertigstellung der Erdgasleitung Nordstream 2 ist, wirkt geradezu tollpatschig. Er scheint ein fast verzweifelter Versuch zu sein, angesichts der US-Blockade gegen die Ostseepipeline Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen. Doch eben weil es erkennbar um ein Projekt geht, das mit Klimaschutz so viel zu tun hat wie eine Kampfdrohne mit der Erhaltung des Friedens, ist er auch juristisch angreifbar.

Nachvollziehbar wird das Handeln der Koalition in Schwerin, wenn man sich die ökonomische Bedeutung des Pipelinebaus für die Region und für ganz Ostdeutschland vor Augen hält. 40 der beteiligten Firmen sind deutsche. Und auch Klimaaktivisten sollten sich ins Gedächtnis rufen, welch gigantische Mengen an Material und Ressourcen hier für nichts verbraucht worden wären, würde die Leitung nie in Betrieb genommen. Zudem wäre das russische Gas nur überflüssig, wenn die Energiewende seit Jahrzehnten konsequent vorangetrieben worden wäre. Vollends unglaubwürdig sind Attacken von Grünen-Politikern gegen die Stiftungspläne. Wenn etwa deren Vorsitzende Baerbock diese »vor allem geostrategisch« inakzeptabel findet, zeigt das in erster Linie die geostrategischen Präferenzen ihrer Partei.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal