Hetze in Nadelstreifen

Robert D. Meyer über den AfD-Bundesparteitag

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Wer nicht so genau hinhörte, konnte den Eindruck gewinnen, die AfD hätte am Wochenende einen für ihre Verhältnisse gesitteten Parteitag abgehalten. Den Bildern nach stimmte das: Ganz im Sinne ihrer PR-Kampagne zur Bundestagswahl gab sich die Partei im Verhalten bürgerlich-spießig, um die Botschaft auszusenden, dass die Machtkämpfe beendet seien und sich die Delegierten ganz der Sacharbeit widmeten. So wenig wie in Dresden wurde in der AfD schon lange weder geschrien noch gepöbelt.

Das alles ist nur Fassade. Die Machtkämpfe wurden lediglich auf die Zeit nach dem Superwahljahr vertagt. Entscheidend ist, was sich die AfD am Wochenende in ihr Programm geschrieben hat. Die Biedermeier-Attitüde täuscht darüber hinweg, dass die Gesamtpartei inzwischen mehrheitlich auf einer Linie mit dem Rechtsextremisten Björn Höcke ist.

Zentrale Abstimmungen lenkten der Faschist und die Völkischen in ihrem Sinne: Die AfD fordert nun offen einen Austritt aus der EU, Migration in die Bundesrepublik wäre nach ihren Vorstellungen kaum noch möglich, dafür soll die Bundeswehr endlich wieder stolz auf die deutsche Militärgeschichte sein. Diese Positionen mit denen einer CDU aus den 50er Jahren zu vergleichen, wäre eine Verharmlosung der Gefahr, die von der AfD ausgeht.

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