Werbung
  • Politik
  • Arbeitskampf bei der Bahn

Ausgerechnet jetzt Streiks

Rainer Balcerowiak über die GDL-Ankündigung zu Arbeitskämpfen

  • Rainer BalcerowiaK
  • Lesedauer: 1 Min.
Streiks bei der Bahn? Ausgerechnet in der Sommerreisezeit in einer ersten Phase der Normalisierung nach Monaten der Coronakrise? Ja, ausgerechnet jetzt, denn die GDL steht mit dem Rücken zur Wand und hat keine andere Möglichkeit, als diese Auseinandersetzung mit dem Bahnmanagement in aller gebotenen Härte zu führen. Es geht nicht nur um ein paar Lohnprozente, sondern um die Existenz dieser kämpferischen Spartengewerkschaft.

Ihr soll ein mit der konkurrierenden DGB-Gewerkschaft EVG vereinbartes Lohndiktat aufgezwungen werden, das eine Nullrunde für das laufende und weitere Reallohnverluste für das kommende Jahr vorsieht. Würde die GDL dies akzeptieren, hätte sie auf einen Schlag den Kredit verspielt, den sie in vielen Jahren erfolgreicher Tarifpolitik bei den Beschäftigten erworben hat. Dieser Kampf um eine angemessene Lohnerhöhung gerade in einem systemrelevanten Arbeitsbereich sollte daher auch eine Ermutigung für andere Berufsgruppen wie etwa das Pflegepersonal in Krankenhäusern sein.

Der GDL wird jetzt viel Wut und Hass entgegenschlagen. Doch sie verdient volle Solidarität. Denn es geht auch um ein deutliches Zeichen gegen alle Versuche, die Coronakrise für den Abbau von Lohn- und Sozialstandards zu missbrauchen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal