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Klägliche Stütze

Jana Frielinghaus findet das BAföG höchst reformbedürftig

In den letzten fünf Jahren ist die Zahl derer, die staatliche Leistungen während des Studiums oder der Ausbildung bekommen, um mehr als ein Fünftel gesunken – und das bei stetig steigenden Studierendenzahlen. Aktuell bekommen nur noch elf Prozent der Studierenden überhaupt noch monatliche Unterstützung. Zwar ist wenigstens der Betrag, den der Einzelne erhält, gestiegen. Doch die meisten bekommen nur eine Teilförderung, von der sie gerade mal ihre Miete zahlen können.

Nicht nur vor dem Hintergrund der Coronakrise, die so viele Zuverdienstmöglichkeiten hat wegbrechen lassen, wäre hier ein Umsteuern geboten. Sondern auch, weil der deutsche Staat mit der immer kläglicher werdenden Stütze, die auch noch zur Hälfte zurückgezahlt werden muss, seit Jahrzehnten sein Versprechen bricht, Bildungsaufstieg für alle zu ermöglichen. Das ist umso skandalöser, als Wirtschaft und Politik unentwegt über den Fachkräftemangel jammern. Doch offenbar ist vielen in diesem reichen Land die Beibehaltung von Klassenprivilegien bei der Bildung so lieb und teuer, dass sie auf die Förderung von Menschen aus armen, oft migrantischen Familien doch verzichten wollen. Stattdessen wirbt man im Ausland Kräfte an, für deren Ausbildung man nicht bezahlen musste.

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