Umschwung zur rechten Zeit?

Markus Drescher über eine wiedererstarkende SPD

Lange Zeit war auf die SPD Verlass, man wusste wo ihre Umfragewerte sind: im Keller. Doch nun das. Mit Eintritt in die wie es so schön heißt heiße Phase des Bundestagswahlkampfs legen die Sozialdemokraten zu, sind je nach Umfrage gleichauf mit den Grünen oder haben diese sogar überholt. Und auch die schwächelnde Union ist nach einer gefühlten Ewigkeit wieder in Reichweite.

Selbst Kanzlerkandidat Olaf Scholz, dem neben Armin Laschet und Annalena Baerbock in den Medien bisher kaum Chancen auf die Kanzlerschaft eingeräumt worden waren, überflügelt in der persönlichen Zustimmung der befragten Wähler*innen mittlerweile seine Kontrahent*innen.

Doch sind es nun tatsächlich die sozialdemokratischen Vorstellungen, wie Deutschland in Zukunft regiert werden soll, die zu überzeugen wissen, oder ist Scholz einfach der Kandidat, der in diesem bis dato doch arg öden Wahlkampf bisher die wenigsten Fehler gemacht hat?

Wie auch immer, für Grüne und CDU ist es in jedem Fall ein Weckruf. Oder sollte es jedenfalls sein, damit dieses Land endlich den Wahlkampf bekommt, der angesichts des Ernsts der Lage - Stichworte etwa Corona-Folgen und Klimapolitik - wünschenswert wäre: inhaltsvoll, ernsthaft, engagiert.

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.