»Sea-Watch 3« rettet 120 Menschen vor Libyen

Crew der »Seabird« wird Zeugin von zwei sogenannten Pullbacks durch die libysche Küstenwache

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt am Main. Das Rettungsschiff »Sea-Watch 3« hat vor der libyschen Küste 120 Migrantinnen und Migranten aus Seenot gerettet. Die Menschen seien am Sonntag bei zwei Rettungseinsätzen an Bord genommen worden, teilte die Organisation Sea-Watch mit.

Wie die Organisation am Sonntag im Onlinedienst Twitter mitteilte, nahm die »Sea-Watch 3« vor der libyschen Küste zunächst 66 Bootsflüchtlinge an Bord, darunter viele Kinder. Die Menschen würden an Bord medizinisch versorgt. Drei Stunden später meldete Sea-Watch eine zweite Rettungsaktion, bei der 54 Menschen von einem Schlauchboot gerettet worden seien.

Beim Einsatz des Flugzeuges »Seabird« sei die Crew zudem Zeugin von zwei sogenannten Pullbacks durch die umstrittene libysche Küstenwache geworden, schrieb die deutsche Organisation Sea-Watch in der Nacht zum Montag bei Twitter. Dabei werden Menschen zur Rückkehr an Land gedrängt.

Das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Es gibt dort keine staatlich organisierte Seenotrettung für Migranten aus Afrika, die auf der gefährlichen Überfahrt nach Europa häufig in Seenot geraten. Einzig private Organisationen halten mit verschiedenen Schiffen Ausschau nach gefährdeten Menschen. Bislang sind in diesem Jahr laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 1.361 Menschen ums Leben gekommen. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus. Agenturen/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal