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Brumm, brumm

Jens Spahn wirbt für Impfungen gegen das Corona-Virus und greift zu dubiosen Vergleichen

Der geschäftsführende Gesundheitsminister der Bundesrepublik Deutschland, Jens Spahn, hat in knapp zwei Jahren viraler Unruhen durch viele bedenkenswerte Bonmots auf sich aufmerksam gemacht. Noch ist nicht sicher, ob er als Gesundheitsexperte mit Ausflügen ins Philosophische oder als Philosoph mit ungesundem Expertenhalbwissen in die Geschichte eingehen wird. Kürzlich hat er nach verworfenen Rationierungsfantasien einen wichtigen Denkanstoß in der Impfdebatte gegeben: »Manche impfenden Ärzte sagen, Biontech ist der Mercedes unter den Impfstoffen und Moderna ist der Rolls-Royce.«

Das mag nicht jedem sofort einleuchten. Aber denkt man die Ausführungen von Jens Spahn, dem man eine goldene Zukunft in der Automobilbranche prophezeit, konsequent weiter, führt das zu den entscheidenden Fragen (und Antworten) in der Pandemiebekämpfung.

Ist Astra-Zeneca nicht vielleicht ein liegen gebliebener VW Golf? Warum wird so getan, als wäre der russische Impfstoff Sputnik so überflüssig wie ein Cabriolet in der Wüste, obwohl er vermutlich so solide durchs Leben trägt wie ein Lada? Ist 3G ein Auslaufmodell wie der fossile Verbrennungsmotor? Lässt 2G plus so lange auf sich warten wie autofreie Innenstädte? Ist Glühweintrinken auf dem Weihnachtsmarkt so gefährlich wie eine Geisterfahrt auf der Autobahn? Sind Kulturveranstaltungen wirklich das Tempolimit auf dem Weg in coronafreie Zeiten? Und wer soll das Steuer dahin lenken, wenn nicht Jens Spahn?erz

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