- Kultur
- Pazifismus
Lasst uns in Frieden (1): Die Hippies hatten recht
Bitte mitsingen, gegen Aufrüstung und Wahn: »Give Peace a Chance«
Was hat dieses Lied genervt. Es ist so runtergeleiert, zum Mitsingen und Mitklatschen. Das Lied der Hippies überhaupt: »Give Peace a Chance«. Aufgenommen von John Lennon und Yoko Ono im Juni 1969 in einem Hotel in Montreal. Zusammen mit ein paar Leuten in ihrem Hotelzimmer, darunter der Beatnik-Dichter Allen Ginsberg, der Drogenwissenschaftler Timothy Leary und die »Downtown«-Sängerin Petula Clark. Und ein Rabbi und Krishna-Mönche und Journalisten, die dachten, hier zieht sich jemand aus. Denn das Ganze war ein »Bed-In« für den Weltfrieden, veranstaltet von Lennon und Ono, gerade frisch verheiratet.
Doch es passierte kein Skandal, sondern eine Feier der Verweigerung: Gegen Strammstehen, Waffenstarren und Sterbenwollen für irgendwelche »Werte«, für die sich niemand etwas kaufen kann. Bitte alle mitsingen! Gegen die »Zeitenwende«, die Bundeskanzler Scholz am Sonntag im Bundestag ausgerufen hat, als er wie der Kaiser 1914 die neuen Kriegskredite ankündigte: 100 Milliarden Euro für das Militär. Nicht für Klima, Bildung, Wohnen, bloß nicht - alles für die Rüstungsindustrie. Das sei »der Preis der Freiheit«, sagte Finanzminister Lindner. Denn immer nur Frieden, das ist doch lächerlich. Noch lächerlicher ist aber ein Atomkrieg: Der dauert vielleicht ein oder zwei Tage und dann ist die Welt kaputt.
Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann
Was wollt ihr eigentlich, wurde John Lennon damals gefragt: »Dem Frieden eine Chance geben«, sagte er. In den Medien sehe man immer nur Krieg, Krieg, Krieg, »sehen wir zu, dass wir Frieden, Frieden, Frieden in die Schlagzeilen kriegen«.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.