Kolumbien rückt nach links

Martin Ling über die Kongresswahlen und die künftige Präsidentschaft

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 2 Min.

Die historische Zäsur in Kolumbien rückt näher: Der Sieg der heterogenen Linken bei den Parlamentswahlen macht einen Wahlsieg des linken Gustavo Petro bei den Präsidentschaftswahlen im Mai oder Juni deutlich wahrscheinlicher. Die Parlamentswahlen belegen, dass im strukturkonservativen Kolumbien etwas ins Rutschen gekommen ist - der Niedergang des regierenden rechten »Demokratisches Zentrums« belegt dies deutlich.

Seit Monaten liegt der Ex-Guerillero Petro in allen Umfragen um über 20 Prozentpunkte vor allen Mitbewerbern - allerdings unter der 50-Prozent-Marke, die er im ersten Wahlgang übertreffen müsste. Im Bereich des Möglichen ist selbst das, wenn die kolumbianische Linke Petros Aufruf nach den Parlamentswahlen folgt, eine gemeinsame »Demokratische Front« zu bilden - jetzt im Kongress und dann bei den Präsidentschaftswahlen.

Fällt die rechte Bastion Kolumbien nach Jahrzehnten, wäre dies ein weiteres Fanal an den Urnen - kurz, nachdem in Chile mit Gabriel Boric ein linker Reformer die Regierungsgeschäfte übernommen hat. Die Regierung, nicht die Macht. Die liegt in Chile und in Kolumbien in den Händen des Großkapitals und der traditionellen Oligarchie. Ihre Macht muss in beiden Ländern gebrochen werden. Ein Wahlsieg ist dafür eine Voraussetzung.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal