Ankaras dreistes Nato-Manöver

Peter Steiniger zu Erdogans Begrüßungsgeschenk für Schweden

Das geht ja gleich gut los mit Schwedens nach 200 Jahren eilig entsorgter militärischer Allianzfreiheit. Die Formalie Nato-Antrag ist noch nicht trocken, da fährt Ankara mit Stockholm Schlitten. Großosmane Erdogan droht damit, Schwedens Beitritt zum Klub der wehrhaften Demokratien zu blockieren. Das Land, ebenso Mitbewerber Finnland, soll zuerst den kurdischen Organisationen PKK und YPG den Terrorstempel aufdrücken. Viele in der Türkei verfolgte Oppositionelle haben in Skandinavien Zuflucht gefunden. Vom Nato-Partner in spe fordert Ankara die Auslieferung Dutzender Personen an seine Folterknechte sowie die Aufhebung von Waffenexportbeschränkungen, die wegen des türkischen Einmarschs in Nordsyrien verhängt wurden. Denn so etwas gehört sich unter Freunden nicht.

Natürlich weiß Erdogan, wer im Nato-Klub am Tischende sitzt und dass in Washington die Plätze für Schweden und Finnland fest gebucht sind. Er versteht sich aber auch darauf, erfolgreich Druckmittel einzusetzen. Wie beim Thema Flüchtlinge wird Erdogan einen Preis einstreichen. Mit den USA wird bereits gefeilscht, auch Stockholm ist in der Bringpflicht. Berlin kann da sicher Tipps geben.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.