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Weg mit dem Täterschutz
Ulrike Wagener über den Umgang mit Metoo in Deutschland
Die Metoo-Bewegung in Deutschland muss stärker werden. Das belegte zuletzt ein Artikel des Nachrichtenportals »t-online«, der das Gegenteil verkündete und Metoo für tot erklärte. Darin wurden Frauen, die von sexuellen Übergriffen berichteten, diskreditiert und ihnen ein Geschäftsmodell unterstellt. Das ist eine beliebte Behauptung konservativer Kräfte: Menschen, die sich gegen Rassismus, Sexismus, Ableismus, Queer-Feindlichkeit engagieren, täten dies aus kommerziellen Zwecken. Angesichts der Hasskommentare bis zu Morddrohungen, die viele Aktivist*innen erhalten, ist das nur zynisch.
Täter*innen halten sich mit Anwälten die Vorwürfe vom Leib – und die Beweislage ist bei sexuellen Übergriffen oft so dünn, dass sie nicht verurteilt werden. Wenn nun auch noch Betroffene öffentlich diffamiert werden, führt das dazu, dass sich noch weniger von ihnen trauen, ihre Erfahrungen öffentlich zu machen. Die Botschaft an die Täter*innen: Ihr Verhalten hat keine Konsequenzen. Doch das war schon zu lange so. Es braucht endlich mehr Solidarität, insbesondere auch von Männern, die den Mund aufmachen, wenn sie Übergriffe mitbekommen.
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