Werbung

Kein Krieg ohne Verbrechen

Amnesty International legt Bericht vor zur Bombardierung des Theaters in Mariupol

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.
Ein Blick auf das schwer beschädigte Dramatische Theater in Mariupol, Volksrepublik Donezk, während der russischen Militäroperation in der Ukraine.
Ein Blick auf das schwer beschädigte Dramatische Theater in Mariupol, Volksrepublik Donezk, während der russischen Militäroperation in der Ukraine.

Der russische Angriff auf das Theater in Mariupol war ein Kriegsverbrechen. Für diese Anschuldigung hat Amnesty International zahlreiche Belege zusammengetragen und nach eigenen Angaben mit Zeugen und Überlebenden gesprochen, Satellitenbilder, Radardaten, Foto- und Videomaterial ausgewertet, Baupläne des Theaters studiert. Das Ergebnis war eindeutig: Die Art des Angriffs und der Fakt, dass in der Nähe keine legitimen militärischen Ziele auszumachen waren, deuteten darauf hin, dass das Theater mit Absicht angegriffen worden war, schreibt Amnesty.

Der Vorwurf an die russische Armee, Zivilisten zum Ziel ihrer Angriffe zu machen, ist nicht neu, aber die Belege, die diese Anschuldigung stützen, häufen sich. Wahrscheinlich wird die beschuldigte Seite Rechtfertigungen vorbringen, die sich kaum überprüfen lassen. Kriege ohne Kriegsverbrechen sind kaum denkbar. Je länger der Krieg dauert, umso mehr Zivilisten werden sterben, vorsätzlich getötet oder als sogenannte Kollateralschäden. Trotz aller Beteuerungen von Militärpropagandisten, die die Treffgenaugkeit ihrer Bomben preisen, ist Krieg keine Aufgabe von Feinmechanikern, sondern von Schlachtern.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.