- Kommentare
- China und Saudi-Arabien
Chinas Flirt mit den Wahhabiten
Ramon Schack über die sino-saudischen Beziehungen
Xi Jingping wird in Kürze nach Saudi-Arabien reisen. Die Tatsache, dass es sich hierbei um die erste Auslandsreise des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei Chinas seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie handelt, verdeutlicht die Wichtigkeit, die man in Peking dem reaktionären Königreich am Persischen Golf zuordnet.
Als US-Präsident Biden im Juli Saudi-Arabien besuchte, war er mit seinem Forderungskatalog dort förmlich abgeblitzt. Riad, lange Zeit Washingtons wichtigster Verbündeter in der Region, verweigerte sich den Wünschen der USA. Eine Sensation: Saudi-Arabien orientiert sich neu, wendet den USA den Rücken zu und flirtet mit der Volksrepublik China. Die USA gaben sich im Juli als Bittsteller bettelten um eine Steigerung der Erdölförderung, um so den Ölpreis zu drücken. Dagegen wird China in Riad als Partner erwartet und erwünscht.
Dieser geopolitische Schachzug symbolisiert die abnehmende globale Hegemonie der USA ebenso deutlich, wie er den phänomenalen Aufstieg der Volksrepublik China verdeutlicht.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.