Bittere Zeiten für die Briten

Peter Steiniger zum Scheitern der Tory-Regierung von Liz Truss

Für den hemdsärmeligen Demagogen Boris Johnson haben die Tories mit Liz Truss eine würdige Nachfolgerin gefunden. Auch die neue britische Premierministerin ist eine Gefahr für sich und andere. Innen- und außenpolitisch verkörpert auch Truss den rechtsradikalen Flügel der konservativen Partei. Mit tollkühnen Steuersenkungsplänen für die Geldelite ohne Gegenfinanzierung hat die Nachahmerin der Eisernen Lady nicht den versprochenen Wirtschaftsaufschwung herbeigezaubert. Im Gegenteil hat Truss ihre marktradikale Ideologie als ebensolche vorgeführt. Die Finanzmärkte senkten den Daumen über der britischen Regierung, das Pfund stürzte auf ein Rekordtief.

Truss sagt Sorry und klammert sich wie ihr skandalöser Vorgänger ans Amt. Ihren Schatzkanzler Kwarteng, früher Finanzanalyst bei Investmentbanken, hat sie geopfert. Der von dem Wirtschaftshistoriker mit ausgelöste Währungsabsturz dürfte einigen Spekulanten vom Schlage George Soros dicke Profite beschert haben. Für die Masse der Briten zeigt die Spirale weiter abwärts. Werden die Tories sie ein weiteres Mal um die Chance auf Neuwahlen betrügen? 

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