Werbung
  • Politik
  • Rechtsregierung in Schweden

Nicht vom Fach

Romina Pourmokhtari ist neue Umweltministerin von Schweden

Sie ist das Nesthäkchen in Schwedens neuer Rechtsregierung unter Ministerpräsident Ulf Kristersson von der konservativen Moderaten Sammlungspartei. Mit ihren 26 Jahren ist Romina Pourmokhtari als Klima- und Umweltministerin die bisher jüngste Ressortchefin in Schwedens Geschichte. Dafür qualifiziert hat sie sich als Vorsitzende des Jugendverbands der Liberalen Volkspartei, die Teil der von den rechtsextremen Schwedendemokraten tolerierten Drei-Parteien-Koalition ist. Politisch ist Pourmokhtari so ehrgeizig wie flexibel: Sie kann damit leben, dass das Koalitionsprogramm die Klimaziele weniger weit steckt als ihre Partei. Bei der Senkung von Emissionen setzt sie vor allem auf Atomkraft und beruft sich dabei auf die Wissenschaft. Eigene Expertise zu Klimafragen konnte Pourmokhtari bisher nicht unter Beweis stellen. Ihre scharfe Kritik an dem Pakt der bürgerlichen Parteien mit den Rassisten ist nach der Wahl einem pragmatischen Ansatz gewichen. An ihren inneren Überzeugungen habe sich dabei nichts geändert, betont Pourmokhtari.

Die 1995 in Sundbyberg in der Region Stockholm geborene und aufgewachsene Politikerin ist Tochter eines politischen Flüchtlings aus dem Iran. In der ehrwürdigen Universitätsstadt Uppsala studierte Pourmokhtari Staatswissenschaften. Nun ist sie Teil einer Regierung, die einen harten Kurs in der Migrationspolitik angekündigt hat. 2019 zur Vorsitzenden der jungen Liberalen gewählt, stärkte Pourmokhtari vor allem deren feministisches Profil. Dieses Amt stellt sie nun zur Verfügung. Für ihre Partei kümmerte sie sich in den vergangenen drei Jahren auch um kulturelle Belange im Raum Stockholm. In diesem Jahr trat Romina Pourmokhtari selbst als Autorin eines Buchs mit dem Titel »Chicken Nuggets on Chalk« hervor. Den Kritiken nach handelt es sich dabei um eine Mischung aus Betrachtung der Gesellschaft und früher Autobiografie. Nun schlägt sie ein neues Kapitel in ihrem Leben auf, das noch viele unbeschriebene Seiten aufweist.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal