Stichwahl in Rostock

Linke-Kandidatin im ersten Wahlgang vorn

»Alle Abgeordneten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Linksfraktion gratulieren unserer Mitstreiterin MdL Eva-Maria Kröger ganz herzlich zu ihrem großartigen Erfolg bei der gestrigen OB-Wahl in Rostock«, freuten sich die Linken im Schweriner Landtag am Montag über den Einzug von Kröger in die Stichwahl in zwei Wochen. Die 40-Jährige konnte am Sonntag bei der Oberbürgermeisterwahl in der größten Stadt im Nordosten mit 25,3 Prozent am meisten Stimmen auf sich vereinigen – und ließ so ganze 16 Kandidat*innen hinter sich.

»Ich freue mich sehr. Aber das Ergebnis gibt nun auch die nächsten Hausaufgaben auf für die kommenden zwei Wochen«, so Kröger am Wahlabend. Gegenüber NDR 1 Radio MV erklärte sie zudem: »Wir haben auch hart dafür gearbeitet. Und jetzt geht es in die Stichwahl mit dem klaren Ziel: Rostock bleibt Rostock. Das ist mein Wunsch«, so die Linke-Politikerin. Sollte sie die Wahl am 27. November gewinnen, wolle sie sich zunächst mit der Bürgerschaft verständigen, denn sie wisse, dass diese eine intensivere Beziehung zur Oberbürgermeisterin wünsche, »um endlich wichtige Beschlüsse auch umzusetzen«. Das Stadtparlament zählt 53 Abgeordnete. Die Linke stellt dort die stärkste Fraktion, gefolgt von CDU/UFR, Grünen, SPD und der Fraktion Rostocker Bund.

Mit ihr zusammen wird der von CDU und FDP unterstützte parteilose Michael Ebert die Stichwahl bestreiten. Er erreichte ein Ergebnis von 23,6 Prozent und erklärte: »Jetzt heißt es noch mal richtig Kraft investieren.« Die Leiterin des staatlichen Bau- und Liegenschaftsamtes Rostock, Carmen-Alina Botezatu, die für die SPD kandidierte, kam auf 16,5 Prozent. Die Grüne Claudia Müller, Koordinatorin der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Tourismus, erzielte 8,5 Prozent. Dem AfD-Kandidaten Michael Meister gaben 6,5 Prozent der rund 172 000 Wahlberechtigten ihre Stimme. Die Wahlbeteiligung lag den Angaben zufolge bei 43,7 Prozent. Bei der letzten OB-Wahl im Jahr 2019 hatten sich im ersten Wahlgang noch 59 Prozent und bei der notwendigen Stichwahl 44,1 Prozent beteiligt.

Eigentlich beträgt die Amtszeit des Stadtoberhaupts sieben Jahre. Dass die Rostocker*innen bereits nach drei Jahren wieder wählen gehen mussten, lag am Wechsel des 2019 siegreichen parteilosen Claus Ruhe Madsen als Wirtschaftsminister ins Kabinett von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nach Schleswig-Holstein.

Linke-Kandidatin Kröger setzt nun auch darauf, dass sich Wähler*innen der Grünen und der SPD für sie entscheiden. Natürlich hoffe sie auch auf eine Wahlempfehlung und einen Schulterschluss. »Das liegt aber bei den beiden Parteien.« Von den Grünen habe sie bereits eine Einladung zu Gesprächen bekommen, so Kröger.  Mit Agenturen

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