Tropfen auf den heißen Stein

Jana Frielinghaus über den Verkaufsstopp für bundeseigene Äcker

Als bedeutenden Schritt »für Ressourcen- und Klimaschutz« hat der Ostbeauftragte der Bundesregierung deren Einigung auf einen Verkaufsstopp für Agrarflächen in Ostdeutschland gepriesen. Und als Baustein für zukunftsfähige Landwirtschaft und »regional verankerte Wertschöpfung«.

Tatsächlich ist regional in den letzten 30 Jahren gerade in der Lebensmittelverarbeitung das meiste weggebrochen. Um ein agrarpolitischer Player und Regulator sein zu können, müsste der Bund noch in nennenswertem Umfang Flächen besitzen. Doch seit 1992 hat die Treuhand-Tochter BVVG in seinem Auftrag fast 900 000 Hektar einst in der DDR staatseigenen Ackers verscherbelt. Übrig sind jetzt noch 68 000, die vorrangig an nachhaltig oder ökologisch wirtschaftende Betriebe verpachtet werden sollen. Dabei ist eine vielfältige Agrarstruktur in den Händen der Bewirtschaftenden vor Ort längst dahin, Eigentümer vieler Unternehmen sind vielmehr Investoren. Die kamen vor allem deshalb zum Zuge, weil die Betriebe wegen der explodierenden Kauf- und Pachtpreise, aber vor allem wegen zu niedriger Preise für ihre Produkte nicht mehr kostendeckend arbeiten konnten.

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