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Bildung ist für alle da
Im deutschen Schulsystem gibt es gravierende Probleme, die seit Jahren nicht gelöst werden
Das Ergebnis der Studie kann nicht zufriedenstellen. Bei Viertklässlern gibt es große Unterschiede beim sprachlichen Ausdrucksvermögen. Nachholbedarf haben allen voran jene, die keine akademischen Eltern haben und bei denen zu Hause kein Deutsch gesprochen wird. Diese Tendenz ist hinlänglich bekannt. Sie ist auch ein Grund dafür, dass Deutschland bei Pisa-Studien nur mäßig abschneidet. Die Verantwortlichen tun dann immer so, als wären sie in einer WM-Vorrunde ausgeschieden. Es gibt schließlich den hohen Anspruch, eine Bildungsnation zu sein. Aber dazu gehört auch, dass alle mitgenommen und entsprechend gefördert werden, nicht nur Ben und Lia, sondern auch Abel und Ghena.
Ein Schritt in diese Richtung kann eine Ganztagsbetreuung sein, die ab 2026 schrittweise an allen Grundschulen eingeführt werden soll. Das DIW stellte kürzlich in einer Studie fest, dass eine Nachmittagsbetreuung sich positiv aufs Sozialverhalten der Kinder auswirkt. Unklar ist aber, ob das Vorhaben tatsächlich wie geplant umgesetzt werden kann. Aktuell sind nämlich die Mängel im Schulsystem so gravierend, dass es illusorisch scheint, die Angebote in absehbarer Zeit zu erweitern.
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