Mit einem Bein im Knast

Peter Steiniger über die Zukunftsaussichten von Jair Bolsonaro

Für Brasilianer seines Schlages sind die Vereinigten Staaten eigentlich so etwas wie das gelobte Land, schon wegen Disney World. Doch die Sache hat ein paar Haken: Das Einwanderungsrecht ist zu Nicht-Kubanern nicht immer gnädig und zwischen den USA und Brasilien besteht ein Auslieferungsabkommen. Wegen der putschistischen Umtriebe seiner Anhänger in Brasilien fordern progressive Demokraten vehement, Jair Bolsonaro auszuweisen. Auch bei US-Präsident Biden hat der Tropen-Trump keinen Stein im Brett, und als nunmehriger Ex-Präsident erlischt das privilegierte Visum, mit dem er eingereist war, um in Florida abzuwarten, wie sich zuhause die Dinge nach Lulas Amtsantritt entwickeln.

Dort ging der Schuss für die Bolsonaristen nach hinten los: Nach den Verwüstungen, die Putsch-Befürworter am Sonntag in Brasília anrichteten, bekommen sie und ihre Hinterleute es mit der Justiz zu tun und selbst Bolsonaro-Alliierte treten leise. Dieser erwägt, Floridas heißem Boden zu entfliehen und nach Brasilien zurückzukehren. Sollte dort ernsthaft gegen ihn und seinen korrupten Clan ermittelt werden, dürfte es für den Ex-Präsidenten und politischen Brandstifter ganz eng werden.

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