Mehr Waffen? Mehr Diplomatie!

Wolfgang Hübner über Baerbocks Rufe nach Rüstungslieferungen

  • Wolfgang Hübner
  • Lesedauer: 1 Min.

Wer ist eigentlich für die deutsche Militärpolitik zuständig? Verteidigungsministerin Christine Lambrecht wird kaum noch ernst genommen. Der Bundeskanzler versucht, die Richtung vorzugeben, ist aber ein Getriebener. Getrieben unter anderem von der Außenministerin. Annalena Baerbock fuhr in die Nähe der Kriegsfront und forderte mehr Panzer. Will sie Lambrechts Job gleich übernehmen?

Der Krieg hat das Denken versteinert. Als Russlands Präsident Putin neulich eine kurze Waffenruhe ankündigte (die beide Seiten dann ignorierten), hieß es aus Kiew, mit Granatenbeschuss gratuliere man den Besatzern zum Fest. Der Putin-Vertraute Medwedjew bezeichnete die Ukrainer daraufhin als »Schweine, die nur rohe Gewalt verstehen«.

Doch das Gift des Krieges in den Köpfen reicht viel weiter. Wer Verhandlungen fordert, wird ausgelacht. Es wird Jahre dauern, bis die Vernunft sich gegen den Exzess durchsetzt. Die oberste Diplomatin des Landes, die vor allem nach mehr Panzern ruft, hat ihren Beruf verfehlt. Wie eine Gebetsmühle wiederholen Leute wie Baerbock: »Mehr Waffen!« Dem muss beharrlich entgegengehalten werden: »Mehr Diplomatie!«

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal