Sahra Wagenknecht und die Zerstörung der Linken

Jana Frielinghaus über das Agieren Sahra Wagenknechts

Sahra Wagenknecht hat zu Themen wie den Sanktionen gegen Russland, die vor allem kleinen Leuten und Unternehmen hierzulande schaden, inhaltlich viel Richtiges gesagt. Allerdings hat sie, die der Parteispitze immer wieder Mobbing vorwarf, fast nie den richtigen Ton den Genossen gegenüber gefunden. Stets war erkennbar, dass es ihr nur verbal um die Menschen geht, »die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen«. Ihre Partei kritisierte sie nicht zuletzt kurz vor der Bundestagswahl 2021 so entschieden, dass Unentschiedene dies nur als ein Abraten von deren Wahl verstehen konnten.

Mit ihrer Ankündigung, eine eigene Partei zu gründen, schwächt Wagenknecht Die Linke einmal mehr dramatisch. Mit einer konkurrierenden Partei – deren Erfolg alles andere als ausgemacht ist – verlöre Die Linke wertvolle Ressourcen, die sie etwa für den Aufbau einer starken Mitgliederbasis dringend braucht. Zugleich missbraucht Wagenknecht ihr zur Verfügung stehende Ressourcen von Partei und Fraktion wie schon 2018 für ihr gescheitertes Projekt der Sammlungsbewegung »Aufstehen«. Echter Einsatz für die kleinen Leute sähe anders aus.

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