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Zweite Flurbereinigung?

Ulrike Henning über die Krankenhausreform im Osten

Bei einem Treffen von Gesundheitsminister Lauterbach (SPD) Ende letzter Woche mit den Ministerpräsidenten der neuen Bundesländer schienen zumindest parteipolitisch die Fronten klar. Sachsens Ministerpräsident Kretschmer (CDU) etwa will die geplante Krankenhausreform blockieren, während seine Gesundheitsministerin, Petra Köpping von der SPD, diese für sinnvoll hält.

Schließungen von Fachabteilungen oder die Zusammenlegung von Standorten sind zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen nichts Unbekanntes. Dabei hatten in den östlichen Ländern seit 1990 bereits viele Kliniken schließen müssen. Die verbliebenen wurden teils neu gebaut, teils aufgehübscht. Die Substanz ist deshalb im Schnitt besser als in den alten Bundesländern. Vermutlich wird es im Osten mit einer deutlich älteren Bevölkerung jedoch bitter nötig sein, jeden verbliebenen Standort zu erhalten und zugleich die ambulante Versorgung zu stärken. Dafür müssen Sektorengrenzen endlich überbrückt werden – und auch Investitionen braucht es. Eine Reform scheint unvermeidlich. Ob es genau die ist, die Lauterbach jetzt angehen will, ist noch die Frage.

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