Kraftwerk gegen Moses Pelham: Klingt wie Pastis

Der ewige Streit zwischen Kraftwerk und Moses Pelham

Das ist der Rhythmus, bei dem jedes Gericht mit muss. Der Rechtsstreit zwischen den Musikern und Produzenten Ralf Hütter und Moses Pelham geht weiter. Jetzt ist erneut der Europäische Gerichtshof dran, der am Donnerstag vom Bundesgerichtshof angerufen wurde. Er soll wieder einmal klären, ob Pelham 1997 eine Tonfolge von zwei Sekunden aus einem Lied von Hütters Band Kraftwerk von 1977 herausschneiden durfte, um daraus einen Beat für ein neues Lied zu bauen – normal im HipHop.

War’s Kunst oder Klauen? Die Rechtslage dazu wandelt sich wie die Popmusik. Der neueste Dreh: Es könnte ein Pastiche sein, die Nachahmung eines Stils. Das ist im französischen Recht erlaubt und in der EU gilt einheitliches Recht. Das Problem ist aber: Gibt es eigentlich nur in der Literatur. »Was ein Pastiche ist, ist ein großes Rätsel«, sagte der Vorsitzende Richter des ersten Zivilsenats am BGH, Thomas Koch. Pastiche – klingt ähnlich wie Pastis, der französische Anis-Schnaps. Sollten Hütter und Pelham zusammen ein Gläschen trinken? Nein, es geht hier um die Frage nach dem Eigentum. Daran rütteln oder nicht? Das Rütteln trauen sich auch linke Politiker meist nur nach viel Alkohol.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.