Die Halbtagsschule bleibt

Sie ist zwar beschlossen worden, aber dennoch ist unklar, ob die Ganztagsbetreuung an allen Grundschulen umgesetzt werden kann

Das Vorhaben einer Ganztagsbetreuung ab dem Jahr 2026 an Grundschulen ist ein Mammutprojekt. Gerade im Westen, wo Ganztagsmodelle bislang vergleichsweise wenig vorhanden sind, müssen noch enorme Anstrengungen unternommen werden, um diesen Rechtsanspruch umsetzen zu können. Insgesamt, so wird geschätzt, werden bundesweit dafür 600 000 Plätze gebraucht.

Doch es mehren sich Zweifel, ob das Vorhaben so umgesetzt werden kann. Die Kommunen winken bereits ab. Tatsächlich hat das Schulsystem seit Jahren bereits mit großen Mängeln zu kämpfen, die nur unzureichend behoben werden können – sei es die marode Infrastruktur, die schleppende Digitalisierung oder der häufige Unterrichtsausfall, weil Lehrkräfte und Erzieher fehlen.

Das ist der Knackpunkt auch beim Ganztagsausbau. Die Einrichtungen mögen geschaffen werden, doch es müssen für das Vorhaben etwa 55 000 Fachkräfte eingestellt werden. Der Markt ist aber leergefegt, und eine Ausbildung dauert vergleichsweise lange. Es deutet also einiges darauf hin, dass sich die Politik mit diesem Vorhaben übernommen hat.

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