Volker Wissing: Ein Minister wie ein Prellbock

Das Deutschlandticket könnte bald teurer werden. Das wäre das Ende einer Erfolgsgeschichte

Die Verkehrspolitik von Volker Wissing (FDP) erscheint geradezu planlos. Einer seiner wenigen Erfolge als Verkehrsminister ist zweifellos die Einführung des Deutschlandtickets. Die Züge sind seitdem voller geworden, und man mag eine Vorstellung davon bekommen, wie das Ziel der Bundesregierung zu erreichen ist, bis 2030 die Zahl der Bahnreisenden zu verdoppeln. Dass der Verkehrsträger gebraucht wird, steht außer Frage; die Bahn ist klimafreundlicher als das Auto. Ohne eine nennenswerte Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene werden die Klimaziele nicht zu erreichen sein.

Jetzt stellt sich Wissing allerdings quer und verweigert eine höhere Kostenbeteiligung beim Nahverkehrsabo. Damit könnte es schon bald teurer werden. Eine Chance, die Bahn attraktiver zu machen, wäre vertan. Wissing sieht nicht, dass eine Förderung der Bahn eine Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge ist. Sie benötigt Investitionen, die übrigens ohne Weiteres beim Straßenverkehr fließen. Die Ungleichbehandlung ist offensichtlich – dabei preist der Minister doch sonst immer die Technologieoffenheit. Aber nur bei der Antriebsart von Automobilen.

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