Werbung

Amadou Ba im Senegal auf dem Sprung

Premier Amadou Ba soll Präsident Macky Sall im Senegal nachfolgen

  • David Bieber
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Würfel sind gefallen: Ministerpräsident Amadou Ba soll im Senegal Nachfolger von Präsident Micky Sall werden, sofern die Wähler*innen dem Vorschlag der Regierungskoalition Benno Bokk Yaakaar folgen. Sie nominierte Ba für die Wahlen im kommenden Februar.

Sall regiert den Senegal seit 2012. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder massive Proteste und Demonstrationen gegen eine potenzielle dritte Amtszeit. Laut senegalesischer Verfassung ist die Amtszeit eines Staatsoberhauptes auf zwei Wahlperioden begrenzt. Sall hatte erst vor rund zwei Monaten verkündet, nicht erneut zu kandidieren.

Nachdem Ba die Steuerbehörden des westafrikanischen Staates als Direktor von 2006 bis 2013 leitete, war er bis 2019 Wirtschafts- und Finanzminister. Bevor er im September 2022 zum vierten Premierminister unter Sall wurde, bekleidete der 62-Jährige das Amt des Außenministers.

Ba ist ein enger Vertrauter von Präsident Sall und gilt als Technokrat mit scharfem und wachsamen Geist. Die überregionale Zeitung »Observateur« schreibt, dass Kommunikation nicht unbedingt zu seinen Stärken zählt.

Als Architekt des Senegal-Plans – Bezugspunkt für die Wirtschafts- und Sozialpolitik – war »Amadou Ba beim ersten PAP (Plan d'Actions Prioritaires) für die Suche nach Finanzierungen in Paris ausschlaggebend«, erinnert Frauenminister Fatou Diané in dem Blatt »Bésbi. Le jour«. Unter seiner Leitung wurde ein neues Allgemeines Steuergesetzbuch umgesetzt, das im Januar 2013 in Kraft getreten ist. Dies gilt nach wie vor im Senegal als Meilenstein. Der in Dakar arbeitende Journalist Coumba Ndoffène bezeichnet die Nominierung Bas als folgerichtigen Schritt. »Er ist die ideale Wahl, da er bereits wichtige Ämter begleitet hat und den Staat gut kennt.« Und Bas Chancen stehen gut, weil der führende Oppositionspolitiker Ousmane Sonko in einem Missbrauchsfall zu einer Haftstrafe verurteilt wurde.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal