16-Jährige nach Polizeiangriff im Koma: System in Angst

Negin Behkam über die Gewalt der Sittenpolizei im Iran

Eine U-Bahn-Haltestelle in der iranischen Hauptstadt Teheran
Eine U-Bahn-Haltestelle in der iranischen Hauptstadt Teheran

Die Islamische Republik ist dafür verantwortlich, dass die 16-jährige Schülerin Armita Garavand schwer verletzt im Krankenhaus liegt. Dass sie mit aller Kraft versucht, den Angriff der Sittenpolizei zu bestreiten, zeigt, wie sehr Irans Machthaber Angst vor der Rückkehr von Menschen auf die Straßen haben. Denn bald könnte einer dieser Straßenproteste das Ende ihrer Herrschaft bedeuten. Armita Garavand war ohne Kopftuch unterwegs zur Schule. Kurz darauf wird sie ohnmächtig ins Krankenhaus geliefert. Sie liegt im Koma. Menschenrechtsorganisationen sprechen von Schlägen durch die Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen den Kopftuchzwang. Gleichzeitig verhindert die Islamische Republik den Zugang unabhängiger Medien zum Krankenhaus und zur Familie. Das Krankenhaus, in dem Armita sich befindet, wird von der Polizei schwer überwacht. Ihre Familie darf nicht mit den Medien sprechen. Zwei Freundinnen des Mädchens wurden verhört. Auch eine Journalistin der Tageszeitung »Schargh« wurde vorübergehend festgenommen, die zu dem Fall recherchieren wollte. Das alles zeigt, wie sehr die Islamische Republik es verhindern will, dass die Wahrheit ans Licht kommt.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal