Werbung

Ausgerechnet Aiwanger warnt vor Antisemitismus

Sebastian Weiermann über eine rassistische Entlastungsstrategie des stellvertretender Ministerpräsidenten aus Bayern

Es ist nicht neu und nicht besonders, dass konservative Politiker*innen den Nahost-Konflikt nutzen, um sich gleichzeitig als Kämpfer*innen gegen Antisemitismus hervorzutun und rassistische Stimmungsmache zu betreiben. Von »importiertem« oder »muslimischen« Antisemitismus ist dann die Rede. In die Debatte hat sich nun ein ganz besonderer »Antisemitismusexperte« eingemischt: Hubert Aiwanger. Wir erinnern uns an ein Flugblatt, in dem »Vaterlandsverrätern« ein »Freiflug durch den Schornstein in Auschwitz« versprochen wurde. Wir erinnern uns an das Rumlavieren von Aiwanger zur Herkunft des Flugblatts. Und wir wissen, dass Hubert Aiwanger auch in den kommenden Jahren stellvertretender bayerischer Ministerpräsident sein soll.

Dass Aiwanger sich nun als Antisemitismuskritiker präsentiert und sagt, man habe »Unsinn ins Land geholt« und das Problem »totgeschwiegen«, ist eine Frechheit! Kaum jemand steht so für Normalität und Normalisierung von Antisemitismus in der deutschen Mitte wie er. Wenn Aiwanger sich nun hinstellt und mit dem Finger auf andere zeigt, ist das ein Schlag ins Gesicht für alle von Antisemitismus Betroffenen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal