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Sharon Dodua Otoos verweigerte Annahme
Vincent Sauer zu Sharon Dodua Otoo und dem Peter-Weiss-Preis
Literaturpreise sind meist nur innerbetrieblich Anlass zum Lästern. Seit dem Massaker in Israel am 7. Oktober werden sie anders öffentlich wahrgenommen: Die Schriftstellerin Sharon Dodua Otoo sollte der Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum erhalten. Vergangene Woche wurde bekannt, dass Otoo den Preis nicht annimmt. Die Entscheidung, sie auszuzeichnen, sollte überdacht werden, nachdem bekannt wurde, dass die gebürtige Londonerin ihren Namen 2016 auf eine Liste der Organisation »Artists for Palestine UK« gesetzt hatte. Deren Ziel: Israels kultureller Boykott. Das war immer schon ein dummes, heuchlerisches Vorhaben. Aber vor sieben Jahren harmloserer Kunstszenekonsens in UK.
Otoo bemüht sich nun, dass ihr Namen von der Liste gestrichen wird, betont die völlig veränderte Lage. Ihr Verhalten opportunistisch zu nennen, wäre eine zynische Unterstellung. Otoo ist ein Beispiel für Besonnenheit: Sie schlägt vor, das Literaturpreisgeld zu spenden an eine Bildungsinitiative, die in Schulen Gesprächsräume über den Nahost-Konflikt schafft. Einen besseren Verwendungszweck wird man für die 15 000 Euro heute nicht finden.
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