Brasilien ist wieder gefragt

Peter Steiniger zum Treffen von Kanzler Scholz mit Präsident Lula

Eine selbständige, aktive und selbstbewusste Außenpolitik ist auch das Markenzeichen der zweiten Ära Lula, die mit dem Wahlsieg des Politikers von der Arbeiterpartei bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr angebrochen ist. Auf allen wichtigen internationalen Foren ist Brasilien nun wieder vertreten und gefragt.

Auch für die Beziehungen zwischen dem größten südamerikanischen Land und Deutschland hat die dortige Wende einen politischen Neustart gebracht. Nach dem Sturz von Lulas Parteifreundin Rousseff 2016 waren sie rückläufig, unter der Regierung des Rechtsextremisten Bolsonaro sank Brasilien auf Paria-Status.

Die Wiederaufnahme der deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen nach mehr als acht Jahren ist aber keine schöne Geste an Lula. Beide Seiten verfolgen damit vor allem auch ökonomische Interessen. Brasilien sucht Investitionen und Exportmärkte.

Die EU-Sanktionen gegen Russland stärken die Position des Ressourcenriesen gegenüber dem bevölkerungsreichen europäischen Industriestaat. Und außenpolitisch tanzt Brasilien mit Lula nicht wie dieser nach fremder Pfeife, sondern ist eine starke Stimme des Globalen Südens.

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