BVG-Chaos: Krankheitswelle und Missmanagement

Das Landesverkehrsunternehmen liefert nicht, die Gründe sind zum Teil hausgemacht

Nur zu zwei Dritteln ist die BVG zur Zeit im Plan. Das berichtete die RBB-Abendschau am Mittwoch. Das Management begründete die Ausfälle und Verspätungen mit einem Krankenstand von sechs bis acht Prozent. »Alle, die fahren können, fahren auch«, sagte Betriebsvorstand Rolf Erfurt dem RBB. Er hoffe, dass die Erkältungswelle bald vorbei sei.

Im Busbereich gäbe es ein strukturelles Problem, dass Fahrer*innen fehlen. »Wir haben die Ausbildungskapazitäten auf rund 800 Personale hochgezogen«, sagte Erfurt weiter.

Der Personalrat der BVG sieht auch Missmanagement als Ursache für die gegenwärtige Situation. Tochterunternehmen, in die Busfahrer*innen ausgegliedert wurden, würden nicht mehr zuverlässig liefern. »Das ist eben der Fluch der bösen Tat, wenn ich so eine Tochter gründe«, sagte der Personalratsvorsitzende Lothar Stephan ebenfalls der RBB-Abendschau. Es gelte daher, die Tochtergesellschaften wieder in die BVG einzugliedern.

Im neuen Jahr stehen bei der BVG Tarifverhandlungen an. Stephan sagte: »Da müssen wir zusehen, dass wir den Tarifvertrag so attraktiv gestalten, dass die Mitarbeiter im Unternhemen bleiben, aber auch dass neue Mitarbeiter dazustoßen.« Die Beschäftigten bräuchten Entlastung, mehr Urlaub, kürzere Dienste, längere Pausen und längere Ruhezeiten zwischen den Diensten.

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