- Kommentare
- Innenpolitik
Berlin vor Silvester: Schlecht vorbereitet
Marten Brehmer über die Angst vor neuen Silvesterkrawallen
Mit 3000 Polizisten sollen so viele Einsatzkräfte wie noch nie an Silvester in Berlin eingesetzt werden. Rund um die Sonnenallee, wo sich im vergangenen Jahr der Krawall konzentrierte, soll es Sperren geben. Die Botschaft von Polizei und dem Regierenden Kai Wegner (CDU): Dieses Mal sind wir vorbereitet. Doch Zweifel sind angebracht. Die wenigsten Krawallbereiten werden sich wohl von einem lokalen Böllerverbot beeindrucken lassen – dann zieht man eben zwei Straßen weiter.
Die Ursachen des Krawalls kann die Polizei ohnehin nicht bekämpfen. Dem noch bis zur Wiederholungswahl amtierenden rot-grün-roten Senat ist zu verdanken, dass sich in dem Silvester-Maßnahmenpaket auch Initiativen fanden, die die Jugendarbeit stärken sollten. Umgesetzt wurde aber nur wenig: Sozialarbeiter wurden neu eingestellt, in der High-Deck-Siedlung gibt es nun einen Projektraum für junge Frauen. Statt eines Blumenstraußes neuer Projekte wäre eine langfristige Finanzierung besser gewesen. Denn viele dieser Projekte werden nach kurzer Zeit auslaufen, mit absehbaren Folgen für die Beschäftigten und die Jugendlichen. Eine gründliche Vorbereitung sieht anders aus.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.