Auftaktspiel vor 53 000 Zuschauern: Diese Handball-EM wird groß

Erstmals sind 24 Männermannschaften bei den Titelkämpfen dabei, die am Mittwoch im Düsseldorfer Stadion eröffnet werden

Die Gasstrahler laufen, die Fußbodenheizung bollert, 100 Ventilatoren bewegen 900 000 Kubikmeter Luft in der Stunde: Es ist angerichtet für das Auftaktspiel der Handball-EM, die am Mittwoch mit dem Spiel Deutschland-Schweiz in der Düsseldorfer Fußballarena eröffnet wird.

Es wird eine Weltrekordkulisse was Hallenhandball anbetrifft. 53 000 Zuschauer passen in die Arena, deren 800 Tonnen schweres Dach komplett geschlossen wurde – eine Mindesttemperatur von 15 Grad Celsius ist versprochen. Die Dimensionen sind nicht nur beim einmaligen Stadionausflug der Handballer gigantisch: Erstmals spielen 24 Mannschaften beim EM-Turnier mit, womit gleichsam fast die Hälfte der Mitgliederverbände der European Handball Federation aufs Parkett darf. Fast 800 000 Tickets wurden für die insgesamt 65 Spiele verkauft. Das Endspiel wird am 28. Januar in der fast 20 000 Menschen fassenden Kölner Arena ausgetragen.

Allein der Lokführerstreik dürfte den Organisatoren Kopfzerbrechen bereiten. Schließlich werden sich nicht wenige der Fans aus dem Ausland auf die Deutsche Bahn verlassen haben, die zu den Sponsoren des Turniers zählt und für Karteninhaber verbilligte Tickets für die Reise zwischen den Spielorten anbietet. Für 30 Euro kann man pendeln zwischen den Vorrundenspielorten Düsseldorf (nur Eröffnung), Berlin, München, Mannheim, ehe es zur Hauptrunde und Finalrunde nach Hamburg geht. Immerhin: Die Zugbindung der Fan-Tickets ist wegen des Streiks aufgehoben.

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Die deutschen Handballer haben ihre Touren auch mit der Bahn geplant. Doch ums Reisen drehen sich die Gedanken der deutschen Handballer nicht, sondern vor allem um die Gegner in Vorrundengruppe A: Das Auftaktmatch gegen die Schweiz am Mittwoch ist dabei eigentlich schon das wichtigste, was das Weiterkommen in die Hauptrunde anbetrifft, ehe es am Sonntag Nordmazedonien zu besiegen gilt. Gegen die Außenseiter vom Balkan ist ein Sieg eingeplant. Am Mittwoch kommender Woche geht es gegen Rekordweltmeister Frankreich. Jeweils die beiden Gruppenersten aller sechs Gruppen ziehen in die zwei Hauptgruppen ein. Als Favorit gilt Weltmeister Dänemark, auch Titelverteidiger Schweden oder Vizeweltmeister Frankreich und Spanien wird einiges zugetraut.

Die Deutschen träumen von der ersten Medaille nach Olympiabronze 2016 in Rio de Janeiro. In jenem glücklichen Jahr hatte sich eine junge Auswahl zuvor im Februar auch den Europameistertitel gesichert – zur Überraschung aller. Auch 2024 ist das Team im Umbruch – und bester Stimmung nach den zwei letzten Siegen in den Testspielen gegen Portugal. »Es kribbelt schon ordentlich«, so umschreibt Rückraumspieler Julian Köster die Laune. Bundestrainer Alfred Gislason, einst Trainer des SC Magdeburg, will sich auf kein genaues Ziel festlegen. Sein Vorgesetzter wird deutlicher. »Das Ziel Halbfinale steht fest, da brauchen wir nicht drum herumzureden. Das muss unser Anspruch sein. Bei einer Heim-EM erst recht«, so Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes.

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